Wasserprojekt Geinsheim

Nach Einschätzung der zuständigen Oberen Wasserbehörde handelt es sich aktuell um das größte Naturschutz-Bewässerungsprojekt in Rheinland-Pfalz. Es erstreckt sich in der Gemarkung Geinsheim der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße über eine Luftliniendistanz von ca. 5,5 km zwischen Fronmühle und Aumühle auf der Südseite des Speyerbaches.

Neue Wasserversorgung für eine alte Kulturlandschaft; unser erstes „Großprojekt“; in der Endausbauphase werden über 20 km des historischen Grabensystems und der angrenzenden Bereiche wieder gezielt mit Wasser versorgt. Ein optimales Wassermanagement ist jetzt u.a. möglich für die Kohllacke, die Großlache und die restlichen Erlensumpf- und Bruchwälder sowie das 34 Hektar große NABU-Schutzgebiet „Geinsheimer Gänsbuckel“, das sich seit August 2017 im Eigentum des NABU Rheinland-Pfalz befindet.

Das Projekt Geinsheim erhielt den Umweltpreis 2012 der Stadt Neustadt/Weinstraße und 2013 den erstmals ausgeschriebenen Gerhard-Postel-Naturschutzpreis.

Wichtige Meilensteine des Projekts:

• Abgeschlossenes Genehmigungsverfahren für den jährlichen Aufstau des Hausgrabens, dadurch Wasserversorgung der Großlacke und der sog. Stiftungsflächen

• Abgeschlossenes Genehmigungsverfahren zur Reaktivierung des Nellenbachs („Woogwiesgraben“); Gesamtlänge ca. 3,5 km.

• Unterquerung der B39 zwischen Geinsheim und Aumühle im hydraulischen Bohrpressverfahren. Dazu wurde ein 24 m langes Stahlrohr (Durchmesser 60 cm) bei laufendem Betrieb der B39 mit klassischem Spezialtiefbau unter der Straße durchgepresst, abschließend wurde ein 24 m langes Polyethylenrohr (Durchmesser 50 cm) eingezogen (umgesetzt: Juni 2017)

• Erwerb von ca. 35 Hektar südlich und westlich der Aumühle im August 2017 durch den NABU Rheinland-Pfalz. Es besteht aus einer 30 Hektar großen und zusammenhängende Fläche südlich der B39 und einer 4 Hektar großen Wiese nördlich der B39. Zusammen bilden sie das NABU-Schutzgebiet „Geinsheimer Gänsbuckel“. Es wurde im August 2018 zusammen mit unserem NABU-Präsidenten Olaf Tschimpke und unserer Landesvorsitzenden Cosima Lindemann eingeweiht.

• Herbst/Winter 2023: umfangreiche Reaktivierung  von alten Be- und Entwässerungsgräben der Wiesenbewässerung am Speyerbach. Einbau zahlreicher Aufstaumöglichkeiten, Optimierung des Wassermanagements im Bereich der Kohllacke, dadurch können bei entsprechendem Wasserangebot gleichzeitig 400 m Wiesengräben zusammen mit der Kohllacke im Dauerstau gehalten werden. Als Zwischenergebnis können wir erstmals ca. 30 Hektar ehemalige Wässerwiesen gezielt mit Wasser versorgen. Das neue System in diesem Bereich ist in seinen Möglichkeiten unerwartet vielfältig und inspiriert für spannende Folgeprojekte!