NAJU Jugend: Unsere Aktionen Herbst und Winter 2022

15. Dezember 2022, Elke Schemel

 

 

 

Am 8. Oktober waren wir im NAJU Garten in Königsbach. Die Blumenwiese, die Wege und der Platz um die Schaukel wurden gemäht. Danke an Wolfram für die Unterstützung.

 

Die Mauer wurde vom Flieder befreit. Ableger und Setzlinge aus der Aktion Zukunftstag und weitere Pflänzchen wurden in die Beete gepflanzt und füllen jetzt die Lücken, die der heiße und trockene Sommer verursacht hat. Im kommenden Jahr machen wir uns weiter auf die Suche nach Trockenhelden, die dem extremen Standort ohne Gießen gewachsen sind.

 

Am 5. November haben wir uns um unsere Nisthilfen im Finstertal gekümmert.


Die alten, von uns reparierten und neu gehängten Nisthilfen wurden im Sommer um weitere neue Kästen mit anderer Bauart ergänzt. Davon sind 31 für Vögel und 16 für Fledermäuse. Damit betreuen wir jetzt 47 Nisthilfen im Revier von Förster Bramenkamp.

 

Folgende Funde haben wir dokumentiert:

11 x erfolgreiche Meisenbruten

 5 x Nestbau von Meisen ohne Bruterfolg

 2 x Kleiberspuren 

 3 x Hornissen

 2 x Fledermauskot

Außerdem Asseln, Spinnen und Blätter ev. einer Maus.

 

Der Bedarf an Nisthilfen hat sich bestätigt. Die Nisthilfen für Vögel hatten eine „Belegung“ von 50%. Wir sind sehr gespannt, wie es bei den Fledermäusen im nächsten Jahr aussieht. Und es gibt noch eine weitere Erfolgsmeldung: Unser Roland (Anhänger) hat den Stresstest bei der Bachquerung erneut erfolgreich überstanden.

 

 

Am 26. November trafen wir uns mit Ulli Bahl zum Thema Boden im Außengelände des Kurfürst-Ruprecht Gymnasiums. Ulli gab uns eine Einführung in das Thema: Wie entsteht Boden, was macht seine Qualität aus, was lebt im Boden. Dann wurden Bodenproben genommen. Eine Gruppe machte sich auf die Suche nach Proben mit Bodenlebewesen. Eine zweite Gruppe beschäftigte sich mit den Eigenschaften des Bodens und nahm Proben für chemische Untersuchungen.

Mit feinen Pinseln werden die mit dem bloßen Auge kaum sichtbaren Tierchen aus der Erde aufgenommen und in Untersuchungsschalen gesetzt. Das erfordert ganz schön Geduld.

 

Auch die Betrachtung mit den Binokularen ist gar nicht so einfach. Aber mit etwas Unterstützung und Übung gelingt es dann doch in die Welt der Bodenlebewesen einzutauchen. Hundertfüssler, Babyregenwurm und vieles mehr werden entdeckt und mit Hilfe von Bestimmungsblättern erkannt.

Die Proben aus Mutterboden, Erde aus einer Rasenfläche und Oberboden werden auf ihre Wasserspeicherfähigkeit untersucht. Der Oberboden ist aufgrund der hohen pflanzlichen Anteile eindeutiger Sieger bei der Wasserdurchlässigkeit und Speicherfähigkeit. Der Mutterboden ist so wasserundurchlässig, dass trotz langer Wartezeit kaum Wasser für den Bodentest Test zur Verfügung steht. Hier schneidet die Erde aus der Rasenfläche sehr schlecht ab, da er mit chemischem Dünger belastet ist.

 

Zum Schluss wurden die Ergebnisse präsentiert und diskutiert. Das bedeutet das für den eigenen Garten? Bodenlebewesen brauchen Blätter als Lebensraum. Sie zersetzten die Biomasse und bilden neue Erde. Solche Erde kann gut Wasser speichern. Deshalb ist Mulchen im eigenen Garten sehr wertvoll.

 

Unsere Botschaft: Natur braucht Unordnung.

 

Wir bedanken uns auch ganz herzlich bei Eva für den leckeren Kuchen!

 

 

 Am 10. Dezember sind wir zu einer Kuhweide im Ordenswald geradelt.

 

Das städtische Grundstück wurde dieses Jahr erstmalig von schottischen Hochlandrindern beweidet. Gemeinsam mit dem NABU haben wir den Müll auf dem Grundstück eingesammelt, damit die Rinder dauerhaft einen natürlichen Lebensraum haben. Von alten Autoreifen über ein verrottetes Sofa und Dachpappe bis zu Plastikmüll und jede Menge Flaschen war einiges geboten.

 

 

 

 

Bei der Arbeit haben wir uns ausgetauscht, warum Rinder Vollprofis in Landschaftspflege sind und Weidewirtschaft ein unglaublich wichtiges Puzzleteil für die Artenvielfalt ist.

 

 

Gegen die Kälte gab es für die fleißigen Helfer Kakao mit Hafermilch, Rudi Red Nose Plätzchen und große Stücke Nusskuchen.

 

 

 

An einem Stück Totholz haben wir eine Larve entdeckt. Aus ihr wird hoffentlich im Frühjahr ein Schmetterling schlüpfen.

 

Wir wünschen allen eine frohe Weihnachtszeit und freuen uns auf die Projekte und Themen in 2023.

alle Bilder © NABU NW