„Schweißperlentour“ am 24. Juli 2022 zum neuen Naturschutzgebiet Kaltenbachbruch in Kleinfischlingen

 

27. Juli 2022, Elke Schemel

 

Trotz sommerlich heißer Temperaturen machte sich eine Gruppe von 9 tapferen Radlern auf den Weg über Kirrweiler, Venningen und Großfischlingen nach Kleinfischlingen. Die Erwärmungsunterschiede zwischen naturfreien Flächen und mit Bäumen und Sträuchern begrünten Zonen sind auf dieser Tour eindrücklich physisch spürbar.

 

 

Am Krumfurchgraben erzählt Bernd Hoos einiges zu den Naturschutzaktivitäten der Stadt Neustadt auf städtischen Flächen.

 

Baumweißling Raupen und Schmetterling  an einem Birnbaum am Krumfurchgraben
Baumweißling Raupen und Schmetterling an einem Birnbaum am Krumfurchgraben

Dann empfängt uns Kurt von Nida beim „Florum“ in Kleinfischlingen. Hier stoßen weitere Radler und „Fußgänger“ zur Gruppe.

Mit tiefem und breitem Wissen, viel Herzblut und Humor erzählt Herr von Nida über die Besonderheiten des Naturschutzgebiets Kaltenbachbruch. Als durchgängige Verbindungsachse  zwischen Pfälzer Wald und Rheinauen ist das NSG ein wertvoller Baustein in der Biotopvernetzung.

 

Neben Erfahrungen mit Flora und Fauna geht er auch auf die Entwicklungen der Landwirtschaft, die städtischen Strukturen und die Auswirkungen des Klimawandels ein. Besonders das Thema Grundwasserentnahme durch den Gemüseanbau ist hier ein sehr kritisches Thema.

Ein Mitglied der Waldohreulenbande des Florum
Ein Mitglied der Waldohreulenbande des Florum
Bärenklauwickler
Bärenklauwickler

Großes Ochsenauge auf Lanzett-Kratzdistel
Großes Ochsenauge auf Lanzett-Kratzdistel

 

Nach einem Picknick im Garten des Florum geht es dann zurück über Altdorf und Lachen-Speyerdorf Richtung Neustadt Zentrum.

 

Auf dem Weg finden wir auch ein schönes Beispiel für den Kontrast zwischen einem Feld zur Produktion von Rollrasen und einem erfreulicherweise nicht gemähten Randstreifen.

 

 

 

Die Insektenvielfalt und der souveräne Umgang mit Trockenheit spricht eindeutig für Disteln, wilde Möhre, gewöhnliche Sichelmöhre und einige andere mehr und zeigt uns eindrücklich, warum „Rasen ein Auslaufmodell“ ist.

Nach einer kleinen Stärkung in Claudios Eismanufaktur schaffen wir auch noch die letzten Kilometer der Schweißperlentour.

 

Wir danken Herrn von Nida für seine Zeit und sein Engagement und kommen gerne wieder nach Kleinfischlingen.

 

Herr von Nidda ist ein langjähriger Mitstreiter des NABU und der Pollichia. Er betreut und beherbergt außerdem die Aktion Südpfalz-Biotope der NVS NaturStiftung Südpfalz. Die Stiftung hat auch 17 ha des NSG Kaltenbachbruch gepachtet und ist Maßnahmenträger der Pflege bis 2034.

 

Das „FLORUM“ ist eine private Kultureinrichtung von Regina und Kurt von Nida. Die Ausstellungen und Schaugärten können kostenlos sonntags von 11.00 bis 14.00 Uhr besucht werden oder nach telefonischer Vereinbarung (Tel. 06347/8816).

Alle Bilder: © NABU NW